Überlege dir gut, WIE und WOMIT DU ANFÄNGST
Die Übungen, die du zu Beginn der Arbeit mit positiver Verstärkung trainierst, bleiben in der Regel für lange Zeit (oder auch für immer ;)) die Lieblingsübungen deines Pferdes. Häufig sind es auch die Übungen, die das Pferd bevorzugt einsetzt, um sich doch noch eine Belohnung zu „erbetteln“.
Es ist also ratsam, gerade am Anfang Übungen zu trainieren, die auch bei wiederholt ungefragter Ausführung keine Gefahr darstellen und allerhöchstens deine Nerven strapazieren. Dazu eignet sich z. B. das Berühren eines Gegenstandes (Pylone, Fliegenglatsche, Targetstick), Kopfsenken, Stillstehen, Kopf stillhalten oder leichtes Kopf abwenden.
Nicht geeignet für den Anfang sind komplexe Übungen oder Übungen, die unter Stress problematisch werden können wie z. B. Kopfschütteln, Spanischer Schritt und alle anderen Übungen „nach oben“, Hüft- oder Schultertargets oder sich im Kreis drehen.
Auch Übungen, bei denen du nicht unmittelbar am Pferd stehst, um es zu belohnen, solltest du vertagen. Durch die verzögerte Futtergabe hat das Pferd zuviel Zeit, unerwünschtes Verhalten zu zeigen, welches dann natürlich auch mitbelohnt wird. Je kürzer die Zeit zwischen Markersignal und Futter, desto besser!
Plane die Übungen vorher! Du weißt nicht, wie die einzelnen Lernschritte aussehen? Dann informier dich und befolge den Tipp unter Punkt 4 zum Thema Formen.
Du kannst auch Verhalten „einfangen“, indem du markerst und belohnst, wenn du es siehst. Und natürlich kannst du auch einfach Dinge belohnen, die dir gefallen, wenn du sie siehst.
Die Konditionierung auf das Markersignal machst du am besten, indem du leichte Lektionen in kleinen Schritten trainierst. Es ist nicht ratsam, den Marker nur durch „markern“ und anschließendes Füttern „aufzuladen“. Dein Pferd soll nicht nur lernen, dass es nach jedem Markersignal Futter gibt, sondern vor allen Dingen auch, dass es sich um eine Belohnung für gezeigte Leistung handelt.
Wenn dein Pferd unmotiviert ist, überprüfe die Belohnungsrate (die Häufigkeit, mit der du markerst und belohnst). Dein Pferd macht „nichts“? Ich bin mir sicher, es tut etwas, aber wahrscheinlich hast du noch nicht erkannt, was. Gerade am Anfang tun sich viele Pferde schwer, wenn sie nicht gelernt haben, dass Eigeninitiative gefragt ist. Gerade deshalb ist eine eher höhere Belohnungsrate sinnvoll.
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- 12 – Viel FREUDE mit POSITIVER VERSTÄRKUNG