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Bedürfnisunterdrückende Bedingungen sind Faktoren, die die Motivation eines Tieres verringern, für einen bestimmten Verstärker zu arbeiten. Sie beeinflussen die Wertigkeit eines Verstärkers, indem sie ein zugrunde liegendes Bedürfnis reduzieren oder vollständig eliminieren.

Ein Beispiel ist ein Hund, der gerade eine große Mahlzeit gefressen hat und deshalb weniger Interesse an Futterbelohnungen zeigt. Das Bedürfnis nach Nahrung ist in diesem Moment gedeckt, sodass Futter als Verstärker eine geringere Wirkung hat. Ein anderes Beispiel wäre ein Pferd, das in einer stressigen Umgebung kein Bedürfnis nach sozialem Kontakt verspürt und deshalb auf Kraulen oder Lob nicht reagiert.

Bedeutung im Training:

  • Ein Verstärker verliert an Wirkung, wenn das zugrunde liegende Bedürfnis bereits befriedigt wurde.
  • Sättigung ist eine häufige Ursache für eine reduzierte Verstärkerwirkung, insbesondere bei Futterbelohnungen.
  • Stress oder Umweltfaktoren können Bedürfnisse wie Spiel oder Sozialkontakt unterdrücken.

Bedürfnisunterdrückende Bedingungen müssen im Training berücksichtigt werden, da ein Verstärker nur dann wirksam ist, wenn das Tier tatsächlich ein Bedürfnis danach hat. Eine bewusste Steuerung dieser Bedingungen hilft, die Motivation aufrechtzuerhalten und das Training effektiver zu gestalten.