Startseite > Clickerlexikon

Olfaktorische Signale sind Reize, die über den Geruchssinn wahrgenommen werden. Pferde besitzen eine sehr feine Nase und nehmen Gerüche intensiv wahr – dies zeigt sich besonders in ihrem Erkundungsverhalten. Allerdings sind Gerüche als Signale zum gezielten Abrufen von Verhalten eher ungeeignet, da sie für den Menschen schwer wahrnehmbar, kontrollierbar und überprüfbar sind.

Pferde nutzen ihren Geruchssinn, um ihre Umgebung, Artgenossen und potenzielle Gefahren zu erkennen. Im Gegensatz zu optischen oder akustischen Signalen sind olfaktorische Reize oft unbewusst wirkend und stark mit Emotionen verknüpft. Das bedeutet, dass bestimmte Gerüche Angst, Entspannung oder Neugier auslösen können, auch wenn das Pferd nicht aktiv darauf konditioniert wurde.

Da Gerüche oft lang anhaltend und schwer zu steuern sind, lassen sie sich nur bedingt für das gezielte Training nutzen. Dennoch kann man sich olfaktorische Reize zunutze machen, indem man positive oder negative Emotionen gezielt mit bestimmten Düften verknüpft.

Beispiele für olfaktorische Signale bei Pferden:

  • Geruch von Tierarztpraxis oder Desinfektionsmittel → kann Angst oder Unwohlsein auslösen.
  • Geruch von Schweinen → kann bei Pferden Stress oder Fluchtverhalten auslösen.
  • Konditionierte Entspannung durch einen bestimmten Geruch → Ein immer wieder verwendeter Duftstoff kann mit Ruhe und Sicherheit verknüpft werden.

Fazit

Pferde nehmen Gerüche sehr gut wahr, aber als bewusst eingesetzte Signale sind sie schwer steuerbar. Sie beeinflussen Pferde vor allem emotional und können Angst oder Entspannung hervorrufen. Während olfaktorische Reize im Training selten direkt genutzt werden, sollte man sich ihrer Wirkung bewusst sein – insbesondere, wenn ein Pferd unerwartet Angst zeigt oder sich unruhig verhält.