Dieser Artikel wurde am 14. Mai 2018 aktualisiert und auf den neuesten Stand gebracht!

Das Premack-Prinzip besagt, dass man ein weniger beliebtes Verhalten mit einem beliebteren Verhalten belohnen kann. Das ist eine wunderbare Möglichkeit, das Training abwechslungsreicher zu gestalten, gerade, wenn man bereits variabel mit Futter verstärkt. Ich setze es besonders gern ein, um gewisse „Regeln“ aufzustellen. Auf dem Video könnt ihr zum Beispiel Faye sehen, die folgende Regel kennt „Die Tür geht nur auf, wenn du hinter der Linie auf dem Laminat stehst“ ;), das heißt ich belohne das „Hinter der Linie Warten/Zurückgehen“ mit dem Öffnen der Türe, weil ich weiß, dass ihr Wunsch ist, rauszugehen. Auch im Auto ist das bei uns eine Regel: Der Kofferraum geht nur auf, wenn du liegst (und liegen bleibst, wenn ich öffne). Einen Click braucht dieses Verhalten dann oft nicht mehr, da ja das nachfolgende Verhalten belohnt (oder auch belohnt wird, je nachdem). Faye hat seit 2 Jahren keinen Click/Keks mehr und auch nur selten Stimmlob für das zurückgehen an der Tür bekommen, das zeigt, dass das Verhalten selbst belohnend ist.

Umgekehrt fängt man sich, wenn man auf diese Dinge nicht achtet, gerne auch unerwünschte Dinge ein, wie z. B. das Drängeln an der Tür oder das Losstürmen, wenn man die Tür öffnet. Bei Pferden ist das selbstverständlich genauso wirksam und in mancherlei Hinsicht auch praktisch. Wenn das Pferd zum Beispiel zurücktritt vor dem Tor, damit man es öffnen kann(Rückwärts gehen/Stehenbleiben wird belohnt durch Tor öffnen) oder sich umdreht, damit man das Halfter abnehmen kann (Umdrehen/Stehenbleiben wird belohnt durch „frei lassen“). Auch setze ich das Prinzip gerne im Training ein um zusätzlich für schwierige Übungen oder besonders gute Leistung zu belohnen, indem das Pferd dann eine Lieblingsübung oder etwas leichtes, wie zum Beispiel auf die Matte gehen oder Höflichkeit, machen kann.