Dieser Artikel wurde am 19. März 2021 aktualisiert und auf den neuesten Stand gebracht!
Das „negativ“ in negativer Verstärkung leitet sich vom mathematischen „Minus“ ab, es steht für etwas wegnehmen. Es reicht allerdings nicht, die negative VerstärkungSiehe Verstärkung, negative. » Weiterlesen bis zu dem Punkt verstanden zu haben, dass etwas weggenommen wird, denn die Definition geht noch weiter. Denn ein Bestandteil der negativen Verstärkung ist außerdem auch, dass etwas Unangenehmes nachlässt, denn negative Verstärkung arbeitet mit ErleichterungErleichterung ist eine emotionale Reaktion, die auftritt, wenn ein unangenehmer oder bedrohlicher Reiz aufhört oder gar nicht erst eintritt. Sie führt zu Entspannung und Stressabbau und kann das Verhalten eines... » Weiterlesen. Von daher hat die negative Verstärkung ihren Namen zwar nicht aufgrund einer „Bewertung“, wie so oft gedacht, beinhaltet aber dennoch das Training mit etwas Unangenehmen (ein aversiver ReizEin aversiver Reiz ist ein unangenehmer oder unangenehm empfundener Reiz, den ein Lebewesen vermeiden oder dem es entgehen möchte. Er kann physisch (z. B. Druck, Schmerz), sensorisch (z. B. laute... » Weiterlesen) als AuslöserEin Reiz ist ein Umweltfaktor, den ein Lebewesen wahrnimmt und der eine Reaktion auslösen kann, aber nicht muss. Reize können visuell (Licht), akustisch (Geräusch), taktil (Berührung) oder olfaktorisch (Geruch) sein.... » Weiterlesen. Wenn das Wegnehmen von etwas nicht erleichternd wirkt, dann bezeichnet man dies auch nicht als negative Verstärkung. In diesem Fall würde es jedoch auch nicht zu VerhaltenVerhalten bezeichnet alle äußeren und inneren Aktivitäten eines Lebewesens, die durch Reize aus der Umwelt oder aus dem eigenen Körper ausgelöst werden. Es umfasst sowohl bewusste als auch unbewusste Handlungen... » Weiterlesen kommen, denn das, was die negative Verstärkung letztlich belegt ist, dass auch Verhalten entsteht, das Verhalten also häufiger wird.
Empfindet das Tier das Entfernen von etwas als unangenehm, so spricht man von negativer Strafe. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass das, was entfernt wird, für das Tier von Bedeutung ist. Wir entfernen also etwas Angenehmes. Negative Strafe zeichnet sich wie jede Strafe jedoch auch dadurch aus, dass nicht nur etwas entfernt wird, sondern auch, dass das Verhalten dadurch weniger häufig gezeigt wird.
Kündigt ein Reiz überhaupt keine KonsequenzEine Konsequenz ist das Ergebnis oder die Folge eines Verhaltens, das sich direkt auf zukünftiges Verhalten auswirken kann. Konsequenzen spielen eine zentrale Rolle in der operanten Konditionierung, da sie darüber... » Weiterlesen (der Reiz ist nicht aversivAversiv beschreibt etwas, das als unangenehm oder abstoßend wahrgenommen wird und das ein Lebewesen vermeiden möchte. Ein aversiver Reiz kann physisch, sensorisch oder sozial sein. Beispiele: • Ein Pferd kann... » Weiterlesen genug oder die Konsequenz ist nicht lohnenswert genug, um Verhalten auftreten zu lassen), so spricht man von LöschungLöschung bezeichnet in der Lerntheorie das gezielte Ausbleiben einer bisher verstärkenden Konsequenz, wodurch ein Verhalten allmählich verschwindet. Wenn ein Pferd ein Verhalten zeigt, das zuvor belohnt wurde, aber keine Verstärkung... » Weiterlesen/Extinktion. Dies bedeutet nicht, dass ein Reiz nicht mehr wahrgenommen wird, dieser kann weiterhin aversiv/unangenehm für das Tier sein (Stichwort erlernte HilflosigkeitErlernte Hilflosigkeit beschreibt einen Zustand, in dem ein Tier oder ein Mensch gelernt hat, dass es keine Kontrolle über unangenehme oder belastende Situationen hat. Infolge wiederholter Erfahrungen, in denen das... » Weiterlesen oder Abstumpfung), führt dann jedoch nicht mehr zu einer Reaktion. Der „Signalcharakter“ wird dadurch geschwächt, weil dem SignalEin Signal ist ein Zeichen oder Reiz, der für das Tier eine Bedeutung hat und ein Verhalten auslöst oder einen emotionalen Status hervorruft. Es zeigt dem Tier an, dass es... » Weiterlesen (also dem Ausgangsreiz) immer weniger Bedeutung zugemessen wird. Bei Reizen ohne direkte Konsequenz (Tönen z. B.) kann dies sogar dazu führen, dass diese vom Organismus komplett ignoriert werden.
So lässt sich unser Verhalten dem Lerner gegenüber durchaus stets innerhalb der Quadranten festlegen und anhand des Verhaltens des Tieres, erkennen, welche Form der Verstärkung angewandt wurde, sofern wir uns innerhalb einer Verstärkungsform bewegen. Sobald wir anfangen die Quadranten zu mischen, wird es sehr schwierig noch eindeutig zu belegen, welche Quadranten genutzt wurden und somit auch welche Lernmotivation vorliegt. Dann bewegen wir uns immer mehr in einen Bereich der Interpretation ohne tatsächlichen Beleg. Sicher können wir anhand der Körpersprache und verschiedenster Faktoren eine Hypothese aufstellen, aber keinen Beleg mehr liefern. Diese Antwort ist also immer aus Sicht des Anwenders subjektiv getroffen.