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Deprivation bedeutet, dass ein Tier oder Mensch über einen bestimmten Zeitraum hinweg etwas Wichtiges entzogen wird, was es für sein Wohlbefinden braucht, wie zum Beispiel Nahrung, Wasser oder soziale Kontakte. Fehlt diese notwendige Ressource, kann es zu negativen Auswirkungen auf das Verhalten und die Entwicklung kommen.

Deprivationsschaden tritt auf, wenn ein Tier in seiner Entwicklung durch solche Entbehrungen geschädigt wird. Bei Pferden kann dies auf verschiedene Weise auftreten:

  1. Soziale Deprivation: Wenn ein Pferd ohne Artgenossen aufwächst, entwickelt es oft Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Pferden. Pferde sind sehr soziale Tiere und brauchen den Kontakt zu anderen, um angemessenes Verhalten zu lernen. Fehlt dieser Kontakt, können Probleme wie Stress, Angst oder Probleme beim Zusammensein mit anderen Pferden auftreten.
  2. Nahrungsdeprivation und Ressourcenorientierung: Wenn ein Pferd in der Vergangenheit Hunger gelitten hat, entwickelt es oft eine besonders starke Orientierung auf Futter. Das führt zu Verhaltensweisen wie Futteraggression, bei der das Pferd aggressiv reagiert, wenn es glaubt, seine Nahrung könnte bedroht werden. Solche Pferde verteidigen ihr Futter häufig heftig gegenüber anderen oder reagieren sehr unruhig in Fütterungssituationen.

Deprivationsschäden können langfristige Auswirkungen auf das Verhalten eines Pferdes haben. Durch eine artgerechte Haltung und gezielte Arbeit daran können diese Schäden oft gemildert oder behoben werden, es gibt aber auch viele Fälle, in denen dies lebenslang zu Problemen führt.