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Dominanz beschreibt eine situationsabhängige soziale Beziehung zwischen zwei Individuen derselben Art, bei der eines Vorrang bei Ressourcen oder Entscheidungen hat. Früher wurde angenommen, dass Pferde in festen Rangordnungen leben, doch moderne Forschung zeigt, dass ihr Verhalten stark von Kooperation und wechselnden Rollen geprägt ist. Dominanz ist kein festes Persönlichkeitsmerkmal, sondern kontextabhängig.

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Dominanz artübergreifend funktioniert, also dass Menschen „dominant“ über Pferde sein müssen. Dominanz ist jedoch ein Konzept, das innerhalb einer Art gilt – ein Mensch kann einem Pferd gegenüber keine natürliche Rangordnung einnehmen, da beide völlig unterschiedlich kommunizieren.

Im Training sollte daher nicht versucht werden, „dominant“ zu sein, sondern durch klare Signale, Konsequenz und positive Verstärkung eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufzubauen. Pferde lernen durch Erfahrungen und Konsequenzen, nicht durch erzwungene Unterordnung. Ein auf Kooperation basierendes Training führt zu besserem Verständnis, mehr Motivation und einem stressfreien Lernprozess.