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Druck bezeichnet im Pferdetraining einen Reiz, der das Pferd zu einer bestimmten Reaktion veranlassen soll. Dieser kann physisch (z. B. Schenkeldruck oder Zügelzug) oder psychisch sein. Druck basiert oft auf negativer Verstärkung, indem er so lange aufrechterhalten wird, bis das Pferd das gewünschte Verhalten zeigt.

Druck muss jedoch nicht immer sichtbar oder direkt spürbar sein. Psychischer Druck entsteht, wenn das Pferd gelernt hat, dass auf bestimmte Signale (z. B. ein scharfes Wort oder eine bestimmte Körperhaltung) eine unangenehme Konsequenz folgt, falls das gewünschte Verhalten ausbleibt. In solchen Fällen kann bereits die Erwartung einer möglichen Strafe Stress oder Anspannung auslösen.

Durch Konditionierung kann Druck auch zu einem positiv konditionierten Signal werden. Wenn ein Verhalten zunächst durch positive Verstärkung aufgebaut wurde, kann ein sanftes Signal (z. B. eine feine Gewichtsverlagerung) als Hinweis dienen, ohne dass das Pferd es als unangenehm empfindet. In der Praxis wird Druck jedoch meist in der klassischen Form angewendet, indem er als aversiver Reiz genutzt wird, um eine Reaktion hervorzurufen oder zu verstärken.