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Gegenkonditionierung ist eine Methode, bei der eine bereits vorhandene emotionale Reaktion auf einen Reiz durch eine neue, positivere Reaktion ersetzt wird. Das Tier lernt, dass ein zuvor als unangenehm empfundener Reiz etwas Angenehmes ankündigt, sodass die negative Reaktion allmählich verschwindet. Dies geschieht, indem der Reiz wiederholt mit einem Verstärker, wie Futter, Spiel oder sozialer Interaktion, verknüpft wird.

Ein Hund, der Angst vor anderen Hunden hat, kann lernen, dass das Auftauchen eines Artgenossen etwas Positives bedeutet, wenn er in dieser Situation regelmäßig belohnt wird, bevor er Anspannung zeigt. Ein Pferd, das unsicher auf Berührungen am Kopf reagiert, kann durch gleichzeitige Futtergabe lernen, dass Berührungen angenehme Konsequenzen haben. Ein Hund, der auf das Klingeln der Tür mit Bellen reagiert, kann sich daran gewöhnen, dass das Geräusch stattdessen eine Belohnung ankündigt und ruhig bleibt.

Diese Methode verändert die Wahrnehmung des Tieres, anstatt das Verhalten direkt zu unterdrücken. Sie reduziert langfristig Stress und Angst, indem sie die emotionale Bedeutung eines Reizes umwandelt. Im Gegensatz zur Desensibilisierung, bei der das Tier langsam an den Reiz gewöhnt wird, sorgt die Gegenkonditionierung für eine neue, positive Verknüpfung. Während ein Alternativverhalten dem Tier eine neue Handlungsmöglichkeit bietet, verändert die Gegenkonditionierung die emotionale Reaktion selbst. Sie eignet sich besonders für ängstliche oder reaktive Tiere, da sie ohne Zwang arbeitet und zu einer nachhaltig entspannteren Reaktion führt.