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Klassische Konditionierung ist ein Lernprinzip, bei dem ein Lebewesen durch wiederholte Verknüpfung zweier Reize eine neue, automatische Reaktion entwickelt. Sie wurde von Iwan Pawlow entdeckt und beschreibt, wie ein ursprünglich neutraler Reiz durch wiederholte Paarung mit einem bedeutungsvollen Reiz eine konditionierte Reaktion auslöst.

Der Lernprozess folgt diesen Schritten:

  1. Unkonditionierter Reiz (US) → Unkonditionierte Reaktion (UR)
    Ein natürlicher Reiz löst automatisch eine Reaktion aus. Beispiel: Futter (US) führt zu Speichelfluss (UR) bei einem Hund.
  2. Neutraler Reiz (NS) + Unkonditionierter Reiz (US) → Unkonditionierte Reaktion (UR)
    Ein zuvor bedeutungsloser Reiz wird mit dem US gekoppelt. Beispiel: Eine Glocke (NS) wird mehrmals mit Futter (US) präsentiert, wodurch Speichelfluss (UR) entsteht.
  3. Konditionierter Reiz (CS) → Konditionierte Reaktion (CR)
    Nach ausreichender Wiederholung löst der vorher neutrale Reiz alleine die Reaktion aus. Beispiel: Die Glocke (CS) verursacht nun Speichelfluss (CR), auch ohne Futter.

Klassische Konditionierung ist ein passiver Lernprozess, da das Individuum keine bewusste Entscheidung trifft, sondern reflexartig auf den konditionierten Reiz reagiert. Dieses Prinzip spielt eine zentrale Rolle in der emotionalen Reizverarbeitung, wie z. B. bei Angstreaktionen oder positiven Assoziationen.