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Kurt Lewin (1890–1947) war ein deutsch-amerikanischer Psychologe, der als einer der Begründer der modernen Sozialpsychologie gilt. Er wurde 1890 in Mogilno (damals Deutschland, heute Polen) geboren und emigrierte 1933 in die USA, um der nationalsozialistischen Verfolgung zu entkommen. Dort entwickelte er wegweisende Theorien in den Bereichen Motivation, Gruppenverhalten und Entscheidungsfindung.

Lewins Arbeiten haben zahlreiche psychologische und wissenschaftliche Disziplinen beeinflusst. Zu seinen wichtigsten Beiträgen gehören:

  • Feldtheorie: Lewin betrachtete Verhalten als Ergebnis der Interaktion zwischen Individuum und Umwelt („Lebensraum“). Damit legte er den Grundstein für viele sozialpsychologische Studien.
  • Konflikttheorie: Er identifizierte drei Hauptkonflikte, die bei Entscheidungsprozessen auftreten:
    • Approach-Approach-Konflikt (Wahl zwischen zwei positiven Optionen)
    • Avoidance-Avoidance-Konflikt (Wahl zwischen zwei negativen Optionen)
    • Approach-Avoidance-Konflikt (eine Entscheidung hat sowohl positive als auch negative Aspekte)
  • Gruppendynamik: Lewin erforschte, wie Gruppen interagieren und wie Führung, soziale Normen und Gruppenzugehörigkeit das Verhalten beeinflussen.
  • Change Management (Drei-Phasen-Modell des Wandels): Sein Modell zur Verhaltensänderung („Unfreeze – Change – Refreeze“) ist bis heute eine Grundlage für Veränderungsprozesse in Organisationen.

Lewins Forschung beeinflusste viele Bereiche, darunter Sozialpsychologie, Erziehungswissenschaft, Organisationsentwicklung und Tierverhalten. Seine Ansätze zur Motivation und Entscheidungsfindung sind auch heute noch in der Psychologie und im Verhaltenstraining relevant.