Das LIMA-Prinzip (Least Intrusive, Minimally AversiveAversiv beschreibt etwas, das als unangenehm oder abstoßend wahrgenommen wird und das ein Lebewesen vermeiden möchte. Ein aversiver Reiz kann physisch, sensorisch oder sozial sein. Beispiele: • Ein Pferd kann... » Weiterlesen) ist ein ethischer Leitfaden für das Tiertraining, der sicherstellen soll, dass VerhaltenVerhalten bezeichnet alle äußeren und inneren Aktivitäten eines Lebewesens, die durch Reize aus der Umwelt oder aus dem eigenen Körper ausgelöst werden. Es umfasst sowohl bewusste als auch unbewusste Handlungen... » Weiterlesen auf die schonendste und effektivste Weise geformt wird. Entwickelt wurde das Konzept von der Verhaltenspsychologin Dr. Susan G. FriedmanSusan G. Friedman ist eine renommierte Verhaltenspsychologin, die als eine der führenden Expertinnen für die Anwendung der angewandten Verhaltensanalyse (ABA) im Tiertraining gilt. Sie hat entscheidend dazu beigetragen, wissenschaftlich fundierte... » Weiterlesen, die die Prinzipien der angewandten Verhaltensanalyse (ABA) auf das Tiertraining übertrug. LIMA betont, dass Trainer stets die am wenigsten invasiven und am wenigsten aversivenAversiv beschreibt etwas, das als unangenehm oder abstoßend wahrgenommen wird und das ein Lebewesen vermeiden möchte. Ein aversiver Reiz kann physisch, sensorisch oder sozial sein. Beispiele: • Ein Pferd kann... » Weiterlesen Methoden einsetzen sollten, um das gewünschte Verhalten zu erreichen. Dies bedeutet, dass positive VerstärkungPositive Verstärkung (R+) ist eine Methode der operanten Konditionierung, bei der ein angenehmer Reiz hinzugefügt wird, um die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Verhaltens zu erhöhen. Das Tier lernt, dass ein bestimmtes... » Weiterlesen bevorzugt wird und der Einsatz von Strafe oder anderen aversiven Maßnahmen nur dann in Betracht kommt, wenn alle milderen, effektiveren Alternativen ausgeschöpft wurden.
Das Ziel von LIMA ist es, das Wohlbefinden der Tiere zu schützen und eine klare, faire und stressfreie Kommunikation zwischen Mensch und Tier zu ermöglichen. Durch den Einsatz von Belohnungen, Umwelteinflüssen und Verhaltensformung wird das Training nicht nur effektiver, sondern auch nachhaltiger, da das Tier aktiv mitarbeitet und motiviert bleibt. Strafen oder andere aversive Methoden können hingegen zu AngstAngst ist eine andauernde Reaktion auf eine vermutete oder unklare Gefahr. Im Gegensatz zu Furcht, die durch eine konkrete Bedrohung ausgelöst wird, kann Angst auch ohne direkten Auslöser auftreten. Sie... » Weiterlesen, Unsicherheit und unerwünschten Nebenwirkungen führen, weshalb sie innerhalb von LIMA nur als letzte Möglichkeit und unter strengen Bedingungen akzeptiert werden.
LIMA basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Lerntheorie, Verhaltensbiologie und Ethik und wird von vielen Fachorganisationen wie der International Association of Animal Behavior Consultants (IAABC) und dem Certification Council for Professional Dog Trainers (CCPDT) als Standard empfohlen. Das Prinzip wird nicht nur im Clickertraining und der Haustiererziehung angewandt, sondern auch in der Arbeit mit Zootieren, Wildtieren, Pferden und Assistenzhunden.
Trainer, die nach LIMA arbeiten, setzen auf eine systematische Verhaltensanalyse, um herauszufinden, warum ein Tier ein bestimmtes Verhalten zeigt, und passen das Training entsprechend an, anstatt das Tier für unerwünschtes Verhalten zu bestrafen. Dieses Vorgehen führt zu langfristig stabileren, zuverlässigeren und emotional gesünderen Lernergebnissen, da das Tier durch eigene Entscheidungen und positive Erfahrungen zum Erfolg geführt wird.
LIMA hat sich als ein grundlegendes Konzept in der modernen, wissenschaftlich fundierten Tierausbildung etabliert und wird zunehmend als Goldstandard für tierschutzgerechtes Training anerkannt.
Weitere Infos unter https://www.behaviorworks.org/
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