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Konrad Lorenz (1903–1989) war ein österreichischer Verhaltensforscher und Zoologe, der als einer der Begründer der Ethologie gilt. Seine Arbeiten zur Prägung und zum Instinktverhalten bei Tieren haben das Verständnis von Lernprozessen und Verhaltensentwicklung maßgeblich beeinflusst.

Lorenz‘ Konzept der Prägung, insbesondere beobachtet bei Graugänsen, bei denen Küken unmittelbar nach dem Schlüpfen eine Bindung zu dem ersten beweglichen Objekt eingehen, das sie sehen, hat das Verständnis von sensiblen Phasen im Lernverhalten geprägt. Diese Erkenntnisse sind grundlegend für das Verständnis von Lernprozessen und haben indirekt auch Methoden wie das Clickertraining beeinflusst, bei denen Timing und die richtige Anwendung von Verstärkern entscheidend sind.

Seine Zusammenarbeit mit Nikolaas Tinbergen führte zur Entwicklung des psychohydraulischen Instinktmodells, das versucht, angeborene Verhaltensweisen unter einem einheitlichen Gesichtspunkt zu betrachten. Dieses Modell betont die Bedeutung innerer Antriebe und äußerer Auslöser für das Verhalten, was für das Verständnis von Lern- und Trainingsmethoden von Bedeutung ist.

Lorenz‘ Arbeiten haben somit das Fundament für moderne Trainingsmethoden gelegt, die auf dem Verständnis von Instinkten, Lernprozessen und Verhaltensmodifikation basieren.

Wichtige Bücher von Konrad Lorenz

  • „Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen“ (1949) – Ein populärwissenschaftliches Werk, das Einblicke in das Verhalten von Tieren gibt.

  • „So kam der Mensch auf den Hund“ (1950) – Eine Untersuchung der Beziehung zwischen Mensch und Hund.

  • „Das sogenannte Böse. Zur Naturgeschichte der Aggression“ (1963) – Eine Analyse der Ursprünge und Funktionen von Aggression.

  • „Die Rückseite des Spiegels. Versuch einer Naturgeschichte menschlichen Erkennens“ (1973) – Eine Auseinandersetzung mit der Evolution des menschlichen Erkenntnisvermögens.