Startseite > Clickerlexikon

Ein Poisoned Cue (vergiftetes Signal) ist ein Lernsignal, das für das Tier mit unangenehmen Erfahrungen verknüpft ist. Es entsteht, wenn ein Signal (z. B. ein Wort oder eine Geste) nicht nur mit Belohnung, sondern auch mit Strafe oder Druck kombiniert wurde. Das Tier verbindet das Signal dann nicht mehr eindeutig mit einer positiven Konsequenz, sondern mit Unsicherheit oder sogar Stress.

Wie entsteht ein vergiftetes Signal?

Ein Signal wird „vergiftet“, wenn das Tier nicht vorhersehen kann, ob nach der Ausführung des Verhaltens eine Belohnung oder eine unangenehme Konsequenz folgt.

Beispiel:

  • Ein Hund lernt „Platz“ und wird dafür belohnt. Doch manchmal wird er für langsames Reagieren mit Druck oder einem strengen Ton bestraft. Er verbindet „Platz“ nun mit Unsicherheit und zeigt das Verhalten ungern.
  • Ein Pferd soll auf Schenkeldruck vorwärtsgehen. Wird es dafür manchmal belohnt, aber in anderen Fällen mit der Gerte angetrieben, kann es den Schenkeldruck als unklar und unangenehm empfinden.

Folgen eines Poisoned Cues:

  • Das Tier reagiert langsamer oder zeigt Widerstand.
  • Es wirkt unsicher oder gestresst, wenn es das Signal hört.
  • Das Training wird ineffektiv, weil das Signal keine klare Bedeutung mehr hat.

Lösung im Clickertraining:

Im Clickertraining werden Signale gezielt mit positiver Verstärkung verknüpft. Wenn ein Signal „vergiftet“ wurde, sollte man es durch ein neues, unbelastetes Signal ersetzen und ausschließlich mit Belohnung aufbauen, um Klarheit und Motivation wiederherzustellen.