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Ein Reverse Roundpen ist eine in der Regel zirkelförmige Umzäunung, bei der sich der Mensch im Inneren und das Pferd außerhalb des abgegrenzten Bereichs befindet. Im Gegensatz zum klassischen Roundpen, in dem sowohl Mensch als auch Pferd innerhalb des Kreises arbeiten und das Pferd entlang der Außenwand bewegt wird, ermöglicht der Reverse Roundpen eine umgekehrte Anordnung, bei der der Mensch aus dem Zentrum heraus agiert und das Pferd sich frei außerhalb des Zauns bewegt.

Diese Struktur dient auch als Management-Maßnahme für einen sicheren Umgang. Gerade in den Anfängen des Trainings mit positiver Verstärkung kann es vorkommen, dass Pferde aufgrund der Erwartung einer Belohnung nicht ausreichend Distanz zum Menschen halten. Der Reverse Roundpen bietet hier eine Form des Protected Contact, die eine klare räumliche Trennung zwischen Pferd und Mensch schafft. Dadurch können unerwünschtes Drängeln, Betteln oder unkontrollierte Annäherung vermieden werden, ohne dass auf aversive Maßnahmen zurückgegriffen werden muss.

Darüber hinaus kann auch das Pferd sich im Reverse Roundpen sicherer fühlen, da der Mensch keinen direkten körperlichen Einfluss auf seine Bewegungen ausübt. Das Pferd kann sich frei um die Umzäunung herum bewegen, Signale in seinem eigenen Tempo annehmen und jederzeit Abstand halten. Dies kann insbesondere für unsichere oder unerfahrene Pferde eine wertvolle Möglichkeit sein, sich stressfrei auf das Training einzulassen und Vertrauen zum Menschen aufzubauen.

Ein Reverse Roundpen eignet sich besonders für Vertrauensaufbau, Distanzkommunikation und freies Folgen, da das Pferd sich ohne direkte Begrenzung bewegen kann, aber dennoch eine klare Orientierung zum Menschen hat, die auch ein räumliches Leitbild umfasst.