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Der Rückwärtsaufbau ist eine Technik zum Aufbau von Verhaltensketten, bei der die Kette vom letzten Verhalten aus rückwärts aufgebaut wird. Dieser Prozess lässt sich mit dem Herabsteigen einer Treppe vergleichen: Die letzte Stufe (das Endverhalten) wird zuerst gefestigt und verstärkt, bevor die vorhergehenden Stufen schrittweise hinzugefügt werden.

Verstärkermasse im Rückwärtsaufbau

Die Verstärkermasse liegt am Ende der Kette, da das Tier immer mit dem finalen Verhalten beginnt, das zuverlässig belohnt wird. Dadurch verknüpft es alle vorherigen Verhaltensweisen mit einer positiven Erwartung, da es weiß, dass am Ende eine Belohnung folgt.

Beispiel im Hundetraining:

  1. Der Hund lernt zuerst, sich auf seinem Platz hinzulegen – letzte Stufe → Belohnung.
  2. Dann wird das Gehen zum Platz hinzugefügt, bevor er sich hinlegt – zweite Stufe → Belohnung folgt erst nach dem Hinlegen.
  3. Schließlich startet der Hund auf Entfernung, kommt auf Signal zum Platz, legt sich hin – die gesamte Kette ist vollständig → Belohnung.

Vorteile des Rückwärtsaufbaus:

  • Hohe Motivation: Das Tier weiß, dass nach der gesamten Abfolge eine Belohnung kommt.
  • Stabilere Ketten: Da das letzte Verhalten besonders gut gefestigt ist, läuft die gesamte Kette oft zuverlässiger.
  • Besonders nützlich für lange Verhaltensketten, da das Tier immer mit einem vertrauten, belohnten Verhalten abschließt.

Der Rückwärtsaufbau eignet sich besonders für Abläufe, bei denen das Endverhalten eine hohe Bedeutung hat, wie z. B. das Stoppen an einem bestimmten Punkt oder das ruhige Verharren nach einer Bewegung.