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Optische Signale sind visuelle Zeichen oder Reize, die von einem Empfänger – sei es Mensch oder Tier – wahrgenommen und interpretiert werden können. Sie können sowohl statisch (z. B. ein stehender Targetstick) als auch bewegt (z. B. eine Geste oder eine Positionsveränderung des Körpers) sein.

Pferde sind Körpersprachler und Formenseher, weshalb sie optische Signale besonders gut wahrnehmen. Sie reagieren sensibel auf Haltungen, Bewegungen und räumliche Veränderungen. Dadurch sind optische Signale sehr eindeutig, werden aber oft mit weiteren Signalen wie Stimme oder einem bestimmten Kontext kombiniert.

Ein Beispiel ist ein Weidetor, durch das das Pferd mit einer Wendung hindurchgehen soll, damit der Mensch es schließen kann. Hier besteht das Signal aus einer Kombination von:

  • dem optischen Reiz des Weidetors,
  • dem spezifischen Kontext („Tor wird geschlossen“),
  • und ggf. weiteren Signalen wie einer Handbewegung oder Körpersprache.

Das Verhalten „Wenden durch das Tor“ ist ohne diesen spezifischen Kontext oft nicht abrufbar. Dies ist besonders relevant, wenn das Verhalten auch in anderen Situationen zuverlässig gezeigt werden soll.

Beispiele für optische Signale im Pferdetraining:

  • Stehender Targetstick → Signal für „Hinlaufen“
  • Hand vor der Hinterhand mit entsprechender Körperhaltung → Signal für Hüfttarget
  • Bodentarget/Matte → Signal für „Stehen“
  • Geräte wie eine Wippe oder Sprünge → Signale für Bewegung oder Richtungsänderung in Kombination mit Körpersprache
  • Weidetor → Signal für „Durchs Tor wenden“
  • Körpersprache (Bewegungen und Haltungen) → vielseitige Signale, je nach Kombination