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Taktile bzw. sensorische Signale sind Reize, die über direkten körperlichen Kontakt vermittelt werden. Pferde nehmen sie sehr gut wahr, da sie eine unmittelbare, physische Erfahrung darstellen. Allerdings sind sie in der Regel nur mit direktem Kontakt umsetzbar, was ihre Anwendung im Vergleich zu optischen oder akustischen Signalen begrenzt.

Sie spielen eine große Rolle in der direkten Kommunikation zwischen Mensch und Pferd, insbesondere beim Reiten, der Handarbeit oder der Bodenarbeit. Sie können gezielt als Hilfen eingesetzt werden und ermöglichen eine fein abgestimmte Interaktion.

Eine häufige Methode im Training ist das Überführen taktiler Signale in andere Signalarten, indem ein neues (z. B. optisches oder akustisches) Signal vor das taktile gesetzt wird. So kann ein Pferd beispielsweise lernen, auf eine Handgeste anstelle eines direkten Berührungsreizes zu reagieren.

Allerdings haben taktile Signale auch Risiken:

  • Besonders bei weichenden Signalen (z. B. Druck zur Seite) besteht die Gefahr, dass sie „vergiftet“ werden, wenn sie mit unangenehmen oder übermäßigem Druck verbunden sind.
  • Tipp: Taktil-sensorische Signale sollten nur kurz gegeben werden, nicht gesteigert und nicht nachdrücklicher werden, um Frustration oder Widerstand zu vermeiden.

Beispiele für taktil-sensorische Signale bei Pferden:

  • Hand an die Hinterhand → Signal für „Weichen“
  • Zügel annehmen → Signal für „Anhalten“
  • Hand an die Brust → Signal für „Rückwärts“
  • Longe leicht schlenkern → Signal für „Langsamer werden“