
Überlege dir gut, WIE und WOMIT DU ANFÄNGST
Die Übungen, die du zu Beginn der Arbeit mit positiver Verstärkung trainierst, bleiben in der Regel für lange Zeit (oder auch für immer ;)) die Lieblingsübungen deines Pferdes. Häufig sind es auch die Übungen, die das Pferd bevorzugt einsetzt, um sich doch noch eine BelohnungEine Belohnung ist eine Konsequenz, die vom Tier als angenehm empfunden wird, aber nicht zwingend dazu führt, dass das vorherige Verhalten häufiger auftritt. Umgangssprachlich wird Belohnung oft mit Verstärker gleichgesetzt-... » Weiterlesen zu „erbetteln“.
Es ist also ratsam, gerade am Anfang Übungen zu trainieren, die auch bei wiederholt ungefragter Ausführung keine Gefahr darstellen und allerhöchstens deine Nerven strapazieren. Dazu eignet sich z. B. das Berühren eines Gegenstandes (Pylone, Fliegenglatsche, TargetstickEin Targetstick ist ein länglicher Stab mit einer Markierung oder Kugel am Ende, der als mobiles Target dient. Das Tier lernt, mit der Nase oder einem anderen Körperteil dem Targetstick... » Weiterlesen), Kopfsenken, Stillstehen, Kopf stillhalten oder leichtes Kopf abwenden.
Nicht geeignet für den Anfang sind komplexe Übungen oder Übungen, die unter StressStress ist eine körperliche und emotionale Reaktion auf eine Herausforderung, Belastung oder Bedrohung. Er entsteht, wenn ein Lebewesen eine Situation als herausfordernd oder überwältigend wahrnimmt und sich anpassen muss. Stress... » Weiterlesen problematisch werden können wie z. B. Kopfschütteln, Spanischer Schritt und alle anderen Übungen „nach oben“, Hüft- oder Schultertargets oder sich im Kreis drehen.
Auch Übungen, bei denen du nicht unmittelbar am Pferd stehst, um es zu belohnen, solltest du vertagen. Durch die verzögerte Futtergabe hat das Pferd zuviel Zeit, unerwünschtes VerhaltenVerhalten bezeichnet alle äußeren und inneren Aktivitäten eines Lebewesens, die durch Reize aus der Umwelt oder aus dem eigenen Körper ausgelöst werden. Es umfasst sowohl bewusste als auch unbewusste Handlungen... » Weiterlesen zu zeigen, welches dann natürlich auch mitbelohnt wird. Je kürzer die Zeit zwischen MarkersignalEin Markersignal ist ein spezifisches Signal, das in der operanten Konditionierung verwendet wird, um dem Tier genau den Moment zu kennzeichnen, in dem es ein erwünschtes Verhalten zeigt. Es dient... » Weiterlesen und Futter, desto besser!
Plane die Übungen vorher! Du weißt nicht, wie die einzelnen Lernschritte aussehen? Dann informier dich und befolge den Tipp unter Punkt 4 zum Thema FormenShaping ist ein Trainingskonzept, bei dem ein Verhalten schrittweise geformt wird. Das bedeutet, dass bereits kleine Ansätze des gewünschten Verhaltens verstärkt werden, bis das Tier das vollständige Verhalten zeigt. Das... » Weiterlesen.
Du kannst auch Verhalten „einfangen“, indem du markerst und belohnst, wenn du es siehst. Und natürlich kannst du auch einfach Dinge belohnen, die dir gefallen, wenn du sie siehst.
Die Konditionierung auf das Markersignal machst du am besten, indem du leichte Lektionen in kleinen Schritten trainierst. Es ist nicht ratsam, den Marker nur durch „markern“ und anschließendes Füttern „aufzuladen“. Dein Pferd soll nicht nur lernen, dass es nach jedem Markersignal Futter gibt, sondern vor allen Dingen auch, dass es sich um eine Belohnung für gezeigte Leistung handelt.
Wenn dein Pferd unmotiviert ist, überprüfe die BelohnungsrateDie Belohnungsrate beschreibt, wie oft ein Tier in einem bestimmten Zeitraum für ein Verhalten verstärkt wird. Sie gibt an, wie viele Belohnungen pro Minute oder pro Trainingseinheit vergeben werden und... » Weiterlesen (die Häufigkeit, mit der du markerst und belohnst). Dein Pferd macht „nichts“? Ich bin mir sicher, es tut etwas, aber wahrscheinlich hast du noch nicht erkannt, was. Gerade am Anfang tun sich viele Pferde schwer, wenn sie nicht gelernt haben, dass Eigeninitiative gefragt ist. Gerade deshalb ist eine eher höhere Belohnungsrate sinnvoll.
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- 01 – Pferde TRAINIEREN UND MOTIVIEREN mit Belohnung
- 02 – INFORMIERE Dich!
- 03 – Benutze ein MARKERSIGNAL
- 04 – Kauf Dir eine TASCHE
- 05 – Schule DEINE FÄHIGKEITEN
- 06 – Verwende NIEDRIGWERTIGES FUTTER
- 07 – Trainiere zum RICHTIGEN ZEITPUNKT
- 08 – Überlege dir gut, WIE und WOMIT DU ANFÄNGST
- 09 – STRAFE NICHT, wenn dein Pferd unhöflich ist
- 10 – Kultiviere die PAUSEN
- 11 – FRAGE JEMANDEN, der sich damit auskennt
- 12 – Viel FREUDE mit POSITIVER VERSTÄRKUNG